Allgemein

Werner ist eine Comicfigur von Rötger Feldmann (Künstlername Brösel). Zunächst Anfang der 1980er in Norddeutschland bekannt, erlangten die Werner-Comics schon mit der ersten Auflage deutschlandweite Popularität, zunächst in der sich mit der Figur identifizierenden Jugend, später auch in anderen Schichten, da die Comics regelmäßig auf den Spiegel-Bestsellerlisten landeten und so zum Gesprächsthema in der Gesamtgesellschaft wurden.

Werner auf dem Festival - 3.9.1988

Werner ist eine autobiografisch gefärbte Figur. Brösel selber war Lehrling in Flensburg, trinkt daher Flens und ist überdies ein Biker. So handeln die Geschichten auch von Erfahrungen als Klempnerlehrling, Motorradfahrer (ständig Ärger mit dem TÜV und der Polizei), Trinkergelagen und ähnlichen Exzessen. Werner-Geschichten eskalieren oft zu "Katastrophen".

Wichtige Figuren in den Werner Comics sind sein Bruder Andi, Meister Röhrich (Chef des kleinen Installateurbetriebs, in dem Werner arbeitet), dessen Geselle 'Eckat' (Eckhard), Hörni und Kalli, Werners Kumpels, "Präsi" -der Boss des Motorradclubs, Ölfuss, ebenfalls Werners Kumpel und ein genialer Fahrzeugmechaniker, der Porsche-Fahrer Holgi, Helmut und Bruno (Polizisten) und der Baulöwe 'Günzelsen'.

Typisch für vor allem die frühen Werner-Comics sind simple, überraschende Wortspiele, oft unter massiver Verletzung von Orthographie und Grammatik, von denen einige in die Alltagssprache weiter Bevölkerungskreise übergegangen sind, z.B. jemandem bescheid zu sagen, in dem man nur das Wort 'bescheid' sagt. Andere durch Werner populär gewordene Ausdrücke sind 'Bullerei' für Polizei, 'Bölkstoff' für Bier, 'Gas, Wasser, Scheiße' für einen Installateurbetrieb oder 'Hau wech die Scheiße!' statt 'prost!'. Gleiches gilt auch für einige Titel der Comicbände, vor allem 'Bescheid', 'Normal ja' und 'Besser is das' sind in den Sprachgebrauch vor allem junger Erwachsener eingegangen, teilweise nach einigen Jahren aber auch schon wieder verschwunden. Weitere Beispiele: Flaschbier für Flaschenbier, Tass' Kaff' für Tasse Kaffee, 'Schüssel' für Motorrad,....

Auch die lautmalerische Wiedergabe von Geräuschen in den Comics hat große Popularität gewonnen: 'Bölk' für ein Rülpsen, 'Schlork' für hastiges Trinken, 'Hualp' für das sich übergeben sowie alle Arten von Fahrzeugmotorengeräuschen von 'Schigger' über 'Farz', 'Rooaaaar' und nicht zuletzt das 'Kult'- Geräusch des alten Lanz-Treckers eines Landwirts.

Ausgehend von einer dieser Comic-Geschichten im Band "Werner-Eiskalt" wurde Das Rennen zwischen einem selbstgebauten Motorrad mit vier Horex-Motoren und einem Porsche 1988 auf dem Flugplatz Hartenholm auch im Rahmen eines dreitägigen Festivals real veranstaltet. Die Revanche fand im September 2004 auf dem Lausitzring statt, diesmal mit einem Monster-Bike aus 24 Kettensägen-Motoren, der Dolmette.

1989 präsentierte Brösel mit dem Comic-Band "Besser is das" Werners eigene Biermarke, den Bölkstoff, der in Konkurrenz trat zum bisherigen Flensburger Pilsener, das in den ersten Comics stets in Strömen floss. Der Bölkstoff wurde von der Gilde-Brauerei in Hannover hergestellt. Typisch für dieses Bier musste aber wie auch für das Flens die traditionelle Bügelflasche sein, deren Fump-Geräusch beim Öffnen schon zuvor durch die Comics einen neuen Kultstatus bekommen hatte. Da der Titel "Besser ist das" unerlaubte vergleichende Werbung darstellte, musste er in den späteren Auflagen eingeschwärzt werden.

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